Lieber Herr Heiligenhaus,
Die Tücken der Katalogisierung... Da haben sie mich wieder einmal erwischt.
Vielen Dank für das anschauliche Beispiel aus dem SWB, damit habe jetzt sogar ich es
kapiert. ;-)
Viele Grüße,
Sebastian Meyer
--
Sebastian Meyer
Referatsleiter Digitale Bibliothek
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Von: Kay Heiligenhaus
Sent: Dienstag, 30. November 2010 18:37
An: dv-technik(a)dfg-viewer.de
Betreff: Re: [DFG-Viewer] MODS-AP für digitalisierte Drucke - CfC
Lieber Herr Meyer,
Richtig, aber ich habe den Druck _digitalisiert_ und
nicht gedruckt, weshalb
das _Digitalisat_ auch keinen Druckort besitzt, die Vorlage aber schon. Den
Inhalt hat aber in beiden Fällen derselbe Autor verfasst, denn einen Inhalt
hat auch das Digitalisat und dieser ist auch gegenüber der gedruckten
Vorlage unverändert.
Wollen Sie das dann auch im Header im Viewer anzeigen? Also z.B. bei diesem Druck
http://dfg-viewer.de/v2/?set[mets]=http%3A%2F%2Fs2w.visuallibrary.net%2Foai…
Anstatt:
Luther, Martin: Widder den Meuchler zu Dresen gedrueckt Wittemberg 1531 [VD16 L 7428]
Eben:
Luther, Martin: Widder den Meuchler zu Dresen gedrueckt Aachen 2010 [VD16 L 7428]
Eben nicht. Meines Erachtens handelt es sich dann um
eine Streitschrift
Martin Luthers, digital publiziert von Kay Heiligenhaus 2010 in Aachen, die auf
einer 1531 von Hans Lufft in Wittenberg gedruckten Vorlage basiert. Und
genau so geben wir das doch bislang auch in den Metadaten an, nur dass wir
die Angaben zur Vorlage und die abweichenden Angaben zum Digitalisat in
zwei separate <mods:originInfo>-Blöcke kapseln, statt - wie es Frau Rühle
vorschlägt - die Angaben zur Vorlage in <mods:relatedItem
type="original">
unterzubringen.
Ich hatte die Tatsache, dass wir für die Digitalisate auch eigene Katalogisate
im Verbund anlegen, bisher auch immer so verstanden, dass das Digitalisat
tatsächlich als eigenständige Publikation betrachtet wird. Ist dem nicht so?
Nehmen wir einfach ein Beispiel aus dem Dresdner VD18-Bestand:
http://swb.bsz-bw.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=331522233
In der Sekundärform finden Sie die Angaben zum Erscheinungsvermerk in PICA+
033A$pLeipzig$nBauch und 011@$a1716. Die Angaben zur Sekundärausgabe stehen in
033N$pDresden$nSLUB und 011B$a2010. Nun sehen Sie sich die Primärform an:
http://swb.bsz-bw.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=061720305
Auch hier finden Sie die Angaben zum Erscheinungsvermerk ganz analog zur Sekundärform in
PICA+ 033A$pLeipzig$nBauch und 011@$a1716. _Das_ ist die aktuelle Katalogisierungspraxis.
Hierzu existieren Mappings zu MARC21, die vom BSZ auch ziemlich weitreichend umgesetzt
wurden. Von hier aus kommen Sie via existierender Mappings zu MODS (hatte ich alles
bereits, denke ich, hinreichend hier vorgestellt). Und wenn Sie das nun alles
durchspielen, zerfallen alle Ihre Überlegungen: zu bibliographischem Staub. Es sei denn,
man möchte einen proprietären Sonderweg einschlagen, der einfach die bibliographischen
Tatsachen ignoriert und vollkommen inkompatibel ist mit dem, was der Rest der Welt so
treibt. Ich denke nicht, daß Sie das wirklich möchten.
Wie gesagt, wenn man das alles konsequent durchspielt, dann bleibt zum Schluß: Entweder,
wir lassen es, wie es ist. Oder, wir machen es via Abbildung auf MARC21 533 mit
note/@type="reproduction" (das würde aus dem Mapping PICA+/MAB2 zu MARC21
folgen). Alles andere ist schlichtweg nicht haltbar, da mögen Sie noch so lange
argumentieren, daß Sie das anders _sehen_. Es _ist_ nicht anders. Vielleicht sprechen Sie
darüber einfach mal mit einem Katalogisierer Ihres Vertrauens. ;)
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus