Lieber Herr Meyer,
> Richtig, aber ich habe den Druck _digitalisiert_ und nicht gedruckt, weshalb
> das _Digitalisat_ auch keinen Druckort besitzt, die Vorlage aber schon. Den
> Inhalt hat aber in beiden Fällen derselbe Autor verfasst, denn einen Inhalt
> hat auch das Digitalisat und dieser ist auch gegenüber der gedruckten
> Vorlage unverändert.
Wollen Sie das dann auch im Header im Viewer anzeigen? Also z.B. bei diesem Druck
http://dfg-viewer.de/v2/?set[mets]=http%3A%2F%2Fs2w.visuallibrary.net%2Foai%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:s2w.visuallibrary.net:45289
Anstatt:
Luther, Martin: Widder den Meuchler zu Dresen gedrueckt Wittemberg 1531 [VD16 L 7428]
Eben:
Luther, Martin: Widder den Meuchler zu Dresen gedrueckt Aachen 2010 [VD16 L 7428]
> Eben nicht. Meines Erachtens handelt es sich dann um eine Streitschrift
> Martin Luthers, digital publiziert von Kay Heiligenhaus 2010 in Aachen, die auf
> einer 1531 von Hans Lufft in Wittenberg gedruckten Vorlage basiert. Und
> genau so geben wir das doch bislang auch in den Metadaten an, nur dass wir
> die Angaben zur Vorlage und die abweichenden Angaben zum Digitalisat in
> zwei separate <mods:originInfo>-Blöcke kapseln, statt - wie es Frau Rühle
> vorschlägt - die Angaben zur Vorlage in <mods:relatedItem type="original">
> unterzubringen.
> Ich hatte die Tatsache, dass wir für die Digitalisate auch eigene Katalogisate
> im Verbund anlegen, bisher auch immer so verstanden, dass das Digitalisat
> tatsächlich als eigenständige Publikation betrachtet wird. Ist dem nicht so?
Nehmen wir einfach ein Beispiel aus dem Dresdner VD18-Bestand:
http://swb.bsz-bw.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=331522233
In der Sekundärform finden Sie die Angaben zum Erscheinungsvermerk in PICA+ 033A$pLeipzig$nBauch und 011@$a1716. Die Angaben zur Sekundärausgabe stehen in 033N$pDresden$nSLUB und 011B$a2010. Nun sehen Sie sich die Primärform an:
http://swb.bsz-bw.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=061720305
Auch hier finden Sie die Angaben zum Erscheinungsvermerk ganz analog zur Sekundärform in PICA+ 033A$pLeipzig$nBauch und 011@$a1716. _Das_ ist die aktuelle Katalogisierungspraxis. Hierzu existieren Mappings zu MARC21, die vom BSZ auch ziemlich weitreichend umgesetzt wurden. Von hier aus kommen Sie via existierender Mappings zu MODS (hatte ich alles bereits, denke ich, hinreichend hier vorgestellt). Und wenn Sie das nun alles durchspielen, zerfallen alle Ihre Überlegungen: zu bibliographischem Staub. Es sei denn, man möchte einen proprietären Sonderweg einschlagen, der einfach die bibliographischen Tatsachen ignoriert und vollkommen inkompatibel ist mit dem, was der Rest der Welt so treibt. Ich denke nicht, daß Sie das wirklich möchten.
Wie gesagt, wenn man das alles konsequent durchspielt, dann bleibt zum Schluß: Entweder, wir lassen es, wie es ist. Oder, wir machen es via Abbildung auf MARC21 533 mit note/@type="reproduction" (das würde aus dem Mapping PICA+/MAB2 zu MARC21 folgen). Alles andere ist schlichtweg nicht haltbar, da mögen Sie noch so lange argumentieren, daß Sie das anders _sehen_. Es _ist_ nicht anders. Vielleicht sprechen Sie darüber einfach mal mit einem Katalogisierer Ihres Vertrauens. ;)
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus