Lieber Herr Heiligenhaus,
Dann sollten wir in der Konsequenz _alle_
bibliographischen
Informationen der Vorlage in dieses <mods:relatedItem type="original">
packen, nicht nur die Angaben zum Erscheinungsvermerk. Einen Verfasser
des Digitalisates gibt es ja ebenfalls nicht, den hat "nur" die
Vorlage.
Grundsätzlich gebe ich Ihnen recht: natürlich sollten alle bibliographischen Angaben zur
Vorlage in <relatedItem type="original"> stehen. Dass das der Idealzustand
wäre, wir ihn aber mit unserer aktuellen Katalogisierungspraxis nicht erreichen, ist mir
bewusst - dennoch halte ich es für sinnvoll, auf diesen Idealzustand hinzuarbeiten.
Speziell beim Verfasser würde ich Ihnen allerdings widersprechen, denn der Verfasser ist
der Urheber des Inhalts eines Werks - und der ändert sich doch durch die Digitalisierung
nicht, sollte also bei Vorlage und Digitalisat identisch sein. (Es handelt sich doch - wie
auch bei Titel, Sprache, etc. - um ein rein inhaltliches Metadatum, das unabhängig von der
Erscheinungsform ist.)
Okay. Es ist richtig, daß man an dieser Stelle das AP
kennen muß. Aber
das ist eben auch der Sinn von APs: spezifische Vereinbarungen zu
dokumentieren.
Richtig, allerdings sollte ein AP das meines Erachtens nur dort tun, wo es notwendig ist.
Wenn sich die Zugehörigkeit eines Metadatums zu Vorlage bzw. Digitalisat in MODS nicht
ausdrücken ließe, dann müsste eine entsprechende Festlegung im AP getroffen werden, die
das ermöglicht. Nun haben wir aber in MODS eine (wie ich finde) sehr naheliegende
Möglichkeit, die gegenüber unserer bisherigen Festlegung keine Nachteile hat, dafür aber
den großen Vorteil, auch von jedem anderen MODS-Anwender ohne Kenntnis unseres AP
verstanden zu werden. Deshalb halte ich es in jedem Fall für erstrebenswert, diese
Möglichkeit künftig zu nutzen.
Die Frage ist nur, wie wir mit unseren bereits vorhandenen Daten und Implementierungen
verfahren und wie der "Übergang" aussehen könnte.
Viele Grüße
Sebastian Meyer
--
Sebastian Meyer
Referatsleiter Digitale Bibliothek
Sächsische Landesbibliothek -
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
01054 Dresden
Telefon: +49 351 4677-206
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> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: dv-technik-bounces(a)dfg-viewer.de [mailto:dv-technik-bounces@dfg-
> viewer.de] Im Auftrag von Kay Heiligenhaus
> Gesendet: Montag, 29. November 2010 17:35
> An: dv-technik(a)dfg-viewer.de; technik(a)dfg-viewer.de
> Betreff: Re: [DFG-Viewer] MODS-AP für digitalisierte Drucke - CfC
>
> Lieber Herr Meyer,
>
> > Genau so verstehe ich es auch. Wir beschreiben das Digitalisat und
> > verweisen auf die Vorlage. Das entspricht auch unserem
> > Digitalisierungsworkflow, der auf dem Verbund-Katalogisat des
> Digitalisats
> > aufsetzt und nicht auf dem des Originals.
>
> Dann sollten wir in der Konsequenz _alle_ bibliographischen
> Informationen der Vorlage in dieses <mods:relatedItem
type="original">
> packen, nicht nur die Angaben zum Erscheinungsvermerk. Einen Verfasser
> des Digitalisates gibt es ja ebenfalls nicht, den hat "nur" die
> Vorlage. - - - Ich muß ehrlich sagen, daß ich nicht verstehen kann,
> warum Sie hier unsere aktuelle Katalogisierungspraxis von
> Sekundärformen schlicht ignorieren und neue bibliographischen Tatsachen
> erfinden.
>
> > Das veranschaulicht meines Erachtens sehr schön das Problem unserer
> > aktuellen Kodierung: sie ist uneindeutig. Wenn kein <originInfo>-
> Element
> > mit <edition>[Electronic ed.]</edition> existiert, sehr wohl aber
> eines ohne
> > <edition>, dann können wir nicht sagen, worauf sich letzteres bezieht
> -
> > Vorlage oder Digitalisat?
>
> Warum das denn?
>
> > Streng nach Anwendungsprofil ist die Sache zwar
> > klar, aber auch nur, wenn man das Anwendungsprofil kennt - die
> Information
> > ist nicht explizit in der METS-Datei verfügbar.
>
Okay. Es ist richtig, daß man an dieser Stelle das AP
kennen muß. Aber
das ist eben auch der Sinn von APs: spezifische Vereinbarungen zu
dokumentieren.
>
> > Insofern würde ich mich Frau Rühle anschließen: Variante 2 gefällt
> mir am
> > besten, ich könnte aber auch mit Variante 3 leben (wobei bei Variante
> 3 sich
> > letztlich die Praxis durchsetzen wird, die DFG-Viewer & Co.
> unterstützen -
> > letztlich läge die Entscheidung also immer noch bei uns).
>
> Ich halte beide Varianten - wie beschrieben - nach wie vor für nicht
> formal herleitbar. Und das hat mit gefallen oder nicht nichts zu tun!
>
> Beste Grüße,
> Kay Heiligenhaus