Liebe KollegInnen,
zu Punkt 1 stimme ich Herrn Heiligenhaus zu. Das aktuelle Release ist in dieser Hinsicht
unglücklich verlaufen, da es nur einen nicht-öffentlichen Betatest gegeben hat, bevor der
Release Candidate veröffentlicht wurde. In Zukunft wird es deswegen zwischen internem Test
und Veröffentlichung noch einen öffentlichen Betatest geben.
Zu Punkt 2 vielleicht ein paar Interna zur Funktionsweise des Viewers: Wie Herr
Heiligenhaus richtig ausführt, gibt es aus Sicht des Viewers prinzipiell zwei
Strukturmodelle, die unterschiedlich behandelt werden müssen. Entweder es handelt sich bei
der vorliegenden METS-Datei um eine Teileinheit einer größeren Gesamtheit (dann ist das
oberste DIV-Element der logischen Struktur eine Referenz auf die Gesamtheit) oder die
Datei bildet selbst bereits die höchste Hierarchieebene, ist also selbst die Gesamtheit
eines mehrteiligen Werks oder eine monographische Einheit (dann stellt das oberste
DIV-Element der logischen Struktur diese Einheit selbst dar).
Der DFG-Viewer versuchte diese beiden Fälle nun einfach dadurch voneinander zu
unterscheiden, dass er prüfte, ob das oberste DIV-Element ein MPTR-Element enthält. War
das der Fall, ging der DFG-Viewer davon aus, dass es sich um eine Referenz auf eine andere
METS-Datei und somit bei der vorliegenden Datei um eine Einheit einer mehrteiligen
Gesamtheit handelt. Das wiederum bedeutet, dass er die für die Anzeige der aktuellen Datei
relevanten DMDID und ADMID nicht im obersten DIV-Element der logischen Struktur, sondern
dessen erstem Kindelement suchte (da ja nicht die Gesamtheit, sondern deren Teil angezeigt
wird).
Dieses Vorgehen birgt nun aber zwei Fehler in sich: erstens das von Herrn Heiligenhaus
beschriebene Problem mit Zeitschriften, deren Bände keine eigenen Katalogeinträge besitzen
und die demnach auch keine eigene amdSec besitzen. Hier müsste der Viewer also auch bei
der Anzeige eines Zeitschriftenbandes entgegen dem oben beschriebenen Verhalten die ADMID
des obersten DIV-Elements verwenden, obwohl es sich um einen Teil eines mehrteiligen Werks
handelt.
Und zweitens geht der DFG-Viewer auch dann fälschlicherweise von mehrteiligen Strukturen
aus, wenn das oberste DIV-Element ein MPTR-Element mit einer Referenz auf sich selbst
enthält. Genau das ist aber bei den Daten aus Halle der Fall: dort besitzt auch das
oberste DIV-Element von Monographien ein MPTR-Kindelement, das auf sich selbst verweist.
Der Viewer hat also versucht, die Monographien als mehrbändige Werke darzustellen, was
dann zu Fehlern führte.
Ich habe das Verhalten nun vorübergehend geändert, so dass der Viewer nun immer die DMDID
und ADMID des jeweils höchsten DIV-Elements der logischen Struktur verwendet, für das
diese Attribute vergeben wurden. Damit werden nun zwar auch die Daten aus Halle wieder
korrekt angezeigt, aber eine saubere Lösung ist auch das nicht. Bei einem Band eines
mehrbändigen Werks, in dessen METS-Datei eine amdSec für den Band und eine für die
Gesamtheit existieren, würde nun fälschlich der Kataloglink zur Gesamtheit angezeigt
werden, statt dem des Bandes.
Hier besteht also dringend der Bedarf, das Format zu spezifizieren, um Eindeutigkeit zu
erreichen. Eine Möglichkeit aus meiner Sicht wäre, auch die Strukturbezeichnungen im
TYPE-Attribut auf höchster Ebene zu standardisieren. Das hätte zudem noch den Vorteil,
dass nicht nur die Struktureinheiten innerhalb eines Werks vom Viewer übersetzt werden
könnten, sondern auch der Strukturtyp des Werks selbst (also
"Monographie/Monograph", "mehrbändiges Werk/Multivolume Work", etc.).
Allerdings müsste die Strukturdatenliste des DFG-Viewers dann zumindest in diesem Punkt
verpflichtend gemacht werden (derzeit ist sie ja nur eine Empfehlung), da dem Viewer sonst
das obligatorische Unterscheidungsmerkmal fehlt.
Viele Grüße
Sebastian Meyer
--
Sebastian Meyer
Projekt-Mitarbeiter
Sächsische Landesbibliothek -
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
01054 Dresden
Tel.: +49 351 4677-206
Fax:  +49 351 4677-711
  -----Ursprüngliche Nachricht-----
 Von: dv-technik-bounces(a)dfg-viewer.de [mailto:dv-technik-bounces@dfg-
 viewer.de] Im Auftrag von Kay Heiligenhaus
 Gesendet: Dienstag, 21. April 2009 16:54
 An: technik(a)dfg-viewer.de
 Betreff: Re: [DFG-Viewer] DFG-Viewer v2.5 (release candidate 1)
 veröffentlicht
 Lieber Herr Meyer, liebe Kolleginnen und Kollegen,
 kurz noch zum gestern berichteten Problem bei der METS-Interpretation
 der METS-Daten des VD17-Projektes der ULB Sachsen-Anhalt: Dies sind nun
 durch einen beherzten Eingriff von Herrn Meyer behoben. Vielen Dank
 noch einmal an dieser Stelle für den konstruktiven Austausch, den wir
 dazu heute und gestern per PM hatten und die schnelle Lösung des
 Problems! Hintergrund war hier, daß es einige Fallstricke bei der
 Interpretation der Verwendung von METS-Pointern gibt, die der formalen
 Darstellung "mehrteiliger Werke" (also vor allem Periodika und
 mehrbändige Werke) dienen, aber ebenfalls einen Seiteneffekt bei
 unserer Abbildung von Monographien hatten.
 Herr Meyer und ich haben im Nachgang unseres Austauschs zwei offene
 Punkte auf der Agenda, die unserer Ansicht nach in größerer zu
 diskutieren sind:
 1) Releasepolitik zukünftiger Versionen des DFG-Viewers.
 2) Spezifikation der Nutzung von METS-Pointern zur Abbildung
 "mehrteiliger Werke".
 Zu 1) Der DFG-Viewer erfreut sich inzwischen ja einer recht großen
 Beliebtheit. Mit der Verabschiedung der aktuellen Fassung der "DFG-
 Praxisregeln" im April 2009 erhält er nun auch einen "offiziellen
 Status" bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten, die von der
 DFG gefördert werden (s.
 
http://www.dfg.de/forschungsfoerderung/wissenschaftliche_infrastruktur/
 lis/download/praxisregeln_digitalisierung.pdf). Unter Punkt "4.2.2
 Funktionalitätsanforderungen" wird hier ausgeführt: "Aus zentralen DFG-
 geförderten Informationssystemen (VD16, VD17, Fachportalen etc.) sollte
 zuerst auf eine Ansicht im Style "DFG-Viewer" verlinkt werden." Mit
 Punkt "5. Präsentationsstandards ("DFG-Viewer") und Formate
 (METS/MODS)" wird der Hintergrund dieser Anforderung deutlich: "Um für
 die wissenschaftlichen Nutzer neben den unterschiedlich gestalteten und
 dezentral verantworteten Webangeboten der jeweiligen Einrichtungen
 einen einheitlichen Zugriff auf die Daten (Inhalte) aller DFG-
 geförderter digitalisierter Drucke bieten zu können, werden derzeit
 zwei sich ergänzende Strategien verfolgt". Ich persönlich bevorzuge
 stark die zentrale Variante der Nutzung des Viewer-Dienstes, da aus
 meiner Sicht ein lokaler Betrieb zu unnötiger Doppelpflege der Systeme
 führt. Die Nutzung eines zentralen Services setzt aber ein stabiles
 Betriebs- und Release-Management voraus, da ein Ausfall oder eine
 Störung des zentralen Services unmittelbar auf den Nutzer durchschlägt:
 Er gelangt aus dem OPAC, dem Verbundsystem, dem VD16/17 usw. usf. nicht
 mehr auf die entsprechenden Digitalisate, sondern auf eine mehr oder
 weniger erquickliche Fehlermeldung. Schlußfolgerung muß hier deshalb
 sein, daß zukünftig Updates des Service zunächst im Rahmen eines
 öffentlichen Beta- oder RC-Testes durchzuführen und hier auf der Liste
 anzukündigen sind. Nur so sind Inkompatibilitäten frühzeitig zu
 erkennen und (gleich auf welcher Seite) zu beheben.
 Zu 2) Die Darstellung von "mehrteiligen Werken" (Periodika und
 mehrbändige Werke) werden im METS-Profil unter Beispiel 11 behandelt
 (s. 
http://dfg-
 viewer.de/fileadmin/groups/dfgviewer/METS_Anwendungsprofil_2.0.pdf).
 Leider schweigt sich das Profil, soweit ich das sehe, über das
 Vorhandensein von ADMIDs in der logischen structMap aus, die für die
 Katalogreferenzen sowie die Darstellung der Icons der digitalisierenden
 Einrichtung usw. notwendig sind. Hier sind Unterschiede zwischen Bänden
 eines Mehrbändigen Werkes (die über eigenständige Katalogeinträge
 verfügen) und Bänden einer Zeitschrift (die nicht über eigenständige
 Katalogeinträge verfügen) zu berücksichtigen. In der Weiterung wären
 unselbständige Teile eines mehrbändigen Werkes (Aufsätze, ...) zu
 berücksichtigen, die wiederum über eigenständige Katalogisate verfügen
 können. Dies alles hat unmittelbare Auswirkungen auf die Darstellung im
 DFG-Viewer, denn im Falle eines Bandes eines Mehrbändigen Werkes sind
 die bibliographischen Daten des Bandes anzuzeigen und auf dessen
 Katalogeintrag zu verlinken, im Falles eines Bandes einer Zeitschrift
 sind die bibliographischen Daten der Zeitschrift anzuzeigen und auf
 deren Katalogeintrag zu verlinken usw. In dieser Hinsicht ergibt sich
 unserer Ansicht nach ein gewisser Präzisierungsbedarf im METS-Profil
 sowie bei der Umsetzung der Darstellung im Viewer.
 Ich hoffe, ich habe die Zusammenhänge soweit richtig dargestellt und
 würde mich über Kommentare aus dem Kreise freuen, insbesondere
 hinsichtlich der Formatspezifikation.
 Beste Grüße,
 Kay Heiligenhaus
  -----Original Message-----
 From: dv-technik-bounces(a)dfg-viewer.de [mailto:dv-technik- 
 bounces@dfg-
  viewer.de] On Behalf Of Kay Heiligenhaus
 Sent: Monday, April 20, 2009 5:15 PM
 To: technik(a)dfg-viewer.de
 Subject: Re: [DFG-Viewer]DFG-Viewer v2.5 (release candidate 1)
 veröffentlicht
 Lieber Herr Meyer,
 mit dem Release scheint auch die Schnittstelle zum Ponickau-Projekt 
 der
  ULB Sachsen-Anhalt gebrochen zu sein:
   
http://dfg-
  viewer.de/demo/viewer/?set[mets]=http%3A%2F%2Fdigitale.bibliothek.uni-
  
halle.de%2Foai%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%
 > 3D94835
  
 > Ich kann allerdings auf Anhieb keinen
Fehler im METS-Format erkennen,
 > zudem wir seit Umstellung auf die Nutzung der Version 2 des Viewers
 > Anfang Februar keine Änderungen gemacht haben:
  
 >   
http://digitale.bibliothek.uni-
 > halle.de/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=mets&identifier=94835
  
 > Die Fehlermeldung, die der Viewer
liefert, ist hier wenig
 > aussagekräftig:
  
 >   Could not find DMDID and/or ADMID.
  
 > Könnten Sie mir auf die Sprünge
helfen?
  
 > Beste Grüße,
 > Kay Heiligenhaus
  
 > p.s. Es wäre m.E. sehr ratsam, einen
RC1 nicht direkt in Produktion
 zu
  übernehmen. Wir nutzen den DFG-Viewer in Halle
abstimmungsgemäß ja 
 zur
  primären Anzeige aus lokalem OPAC, GBV und VD17.
Da führt eine so
 plötzliche Umstellung schnell dazu, daß nun 10.000 Titel der ULB 
 nicht
 > mehr erreichbar sind im Netz...
  
 > > -----Original Message-----
 > > From: dv-technik-bounces(a)dfg-viewer.de [mailto:dv-technik-
 > bounces@dfg-
 > > viewer.de] On Behalf Of Meyer, Sebastian
 > > Sent: Monday, April 20, 2009 4:57 PM
 > > To: technik(a)dfg-viewer.de; support(a)dfg-viewer.de
 > > Subject: [DFG-Viewer] DFG-Viewer v2.5 (release candidate 1)
 > > veröffentlicht
 >
  
 > > Liebe KollegInnen,
 >
  
 > > die nächste Version des
DFG-Viewers ist nun beinahe fertiggestellt.
 > Zu
 > > den Neuerungen gehören:
 >
  
 > > - Es gibt keine
Unterscheidung mehr zwischen v1 und v2. Egal ob Sie
 > > "METS light" oder vollwertiges METS erzeugen und egal ob Sie
 > > Strukturdaten erfassen oder nicht, Sie müssen sich keine Gedanken
 > mehr
 > > darum machen, welche Version des DFG-Viewers Sie verlinken müssen.
 Es
  > gibt nur noch eine Version, die mit allen
METS-Formaten 
 zurechtkommt.
  > Den DFG-Viewer erreichen Sie daher künftig
auch einheitlich unter 
 der
 > > URL 
http://dfg-viewer.de/show/. (Aus Gründen der
 > Abwärtskompatibilität
 > > bleiben die Links 
http://dfg-viewer.de/v1/ und 
http://dfg-
 > viewer.de/v2/
 > > weiterhin gültig.)
 >
  
 > > - Im Zuge der
Vereinheitlichung beherrscht nun auch der
 Demonstrator
 > > den Umgang mit Strukturdaten.
 >
  
 > > - Neben den persistenten
Identifiern auf Werkebene werden nun auch
 > die
 > > persistenten Identifier auf Seitenebene angezeigt, sofern sie im
 > Format
 > > (im Attribut CONTENTIDS) hinterlegt sind. Die Identifier auf
 > Werkebene
 > > werden der MODS-Sektion entnommen. Derzeit werden PURL, URN und
 > > VD16/17-Nummer berücksichtigt (letztere aber noch nicht korrekt
 > > verlinkt, das wird aber im Laufe der Woche noch korrigiert).
 >
  
 > > - Sie können ein konkretes
Image nun nicht mehr nur über die
 > > Imagenummer referenzieren, sondern dem Parameter set[image]
 wahlweise
  > auch die ID eines physischen DIVs vom Typ
"page" übergeben. (Das 
 soll
 > > die gezielte Verlinkung von Strukturdaten aus ZVDD erleichtern.)
 >
  
 > > - In der Werknavigation
wird nun die Rootline zum aktuellen
 > > Strukturelement hervorgehoben dargestellt. Dadurch sieht man auf
 den
 > > ersten Blick, an welcher Stelle im Werk man sich gerade befindet.
 > > Außerdem wurde die mögliche Hierarchietiefe auf fünf Ebenen erhöht.
 > > (Tatsächlich sind beliebig tiefe Hierarchien möglich, alle Ebenen
 > > unterhalb der fünften werden aber nicht mehr tiefer eingerückt
 > > dargestellt.)
 >
  
 > > - Die Übersetzung der im
Strukturdatenset festgelegten Strukturen
 ist
 > > nun ebenfalls umgesetzt. Der Sprachumschalter verbirgt sich oben
 > rechts
 > > unter den beiden Landesflaggen.
 >
  
 > > - Die Verlinkung von
Download-Varianten des Gesamtwerks in den
 > > logischen Strukturdaten wird nun ebenfalls berücksichtigt. Sind
 > sowohl
 > > in der physischen wie in der logischen Struktur Download-Varianten
 > > hinterlegt, wird die Variante aus der logischen Struktur verlinkt
 (da
  > diese potentiell selbst die logische
Werknavigation enthält und 
 nicht
 > > nur eine Abfolge von Images ist).
 >
  
 > > Ich würde Sie nun bitten,
die neue Version eingehend zu testen und
 > mir
 > > auftretende Fehler zu melden. Beispiele finden Sie auf der Seite
 des
 > > Demonstrators (
http://dfg-viewer.de/demo/) - Strukturdaten liefert
 > > beispielsweise die SUB Göttingen. (Die METS-Schnittstelle der BSB
 > > scheint derzeit nicht zu funktionieren.)
 >
  
 > > In den nächsten Tagen werde
ich auch noch den Validator voll in den
 > > Viewer integrieren und im Zuge dessen die Fehlermeldungen
 > überarbeiten,
 > > um sie aussagekräftiger zu gestalten. Außerdem wird es ein Update
 der
 > > Dokumentation und Webseite geben.
 >
  
 > > Viele Grüße
 > > Sebastian Meyer
 >
  
 > > --
 >
  
 > > Sebastian Meyer
 > > Projekt-Mitarbeiter
 >
  
 > > Sächsische Landesbibliothek
-
 > > Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
 > > 01054 Dresden
 > > Tel.: +49 351 4677-206
 > > Fax:  +49 351 4677-711
 > > 
http://www.slub-dresden.de/
 >
  
 >