Lieber Herr Heiligenhaus, liebe Kolleginnen und Kollegen,
aus unserer Sicht ist die Typisierung mit VD16 und VD17 ok, wir müssten
es allerdings noch implementieren.
Ich möchte des weiteren noch einmal die Gelegenheit ergreifen
grundsätzlich zu fragen, ob die Kodierung der Strukturdaten jetzt so
verbindlich ist. Ich habe nicht in Erinnerung, dass wir darüber
abschliessend gesprochen hätten (aber ich habe ein schwaches
Gedächtnis), weiss aber noch, dass wir beim Anliegen von Frau Federbusch
"hängengeblieben" sind.
Ich möchte daher noch einmal abstrakt fragen, ob das hier angewandte
Prinzip so jetzt ok und praktikabel ist. Ich habe doch einige Zweifel.
Nehmen wir z.B.
<mets:div ID="log809417" TYPE="title_page"
LABEL="Titelblatt" ORDER="1"/>
<mets:div ID="log976482" TYPE="section" LABEL="Leichen-Text.
Aus der
Geheimten Offenb. S. Johannis Cap. III. v. 5." ORDER="1"/>
Daraus lassen sich zwei grundsätzliche Fälle der Strukturdatenvergabe
unterscheiden. Zum einen kann neben TYPE, das den englischen
"Ansetzungsbegriff" bzw. ID, z.B. title_page oder section, enthält im
Label der "Content" dieses Begriffes, hier "Leichen-Text..." stehen,
zum anderen kann das LABEL die Übersetzung des Ansetzungsbegriffs
enthalten title_page -> title page oder Titelblatt. Ich frage mich, ob
diese unterschiedlichen Verwendungen nicht in irgendeiner Form
qualifiziert werden sollten. Theoretisch kann man ja bei
TYPE="title_page" in LABEL auf den Inhalt der Titelseite schreiben. In
Ermangelung weiterer qualifizierender Tags könnte man in LABEL auf der
PCDATA-Ebene qualifizieren, indem z.B. Zitate grundsätzlich mit
Anführungszeichen versehen werden:
LABEL="'Leichen-Text. Aus der Geheimten Offenb. S. Johannis Cap. III. v.
5.'"
Anfühungszeichen, das ist mir bewusst, machen natürlich beim
Prozessieren immer Schwierigkeiten und müssen maskiert werden, daher
wäre auch dies denkbar:
LABEL="<q>Leichen-Text. Aus der Geheimten Offenb. S. Johannis Cap. III.
v. 5.</q>"
Zum anderen noch die Frage, ob wir eine Qaulifizierung der Sprache
brauchen. Geht so etwas (ich habe es nicht geprüft):
<mets:div ID="log809417" TYPE="title_page"
LABEL="Titelblatt"
xml:lang="de" ORDER="1"/>
Das ist für die Anzeige vielleihct nicht ganz so wichtig, wohl aber für
das Einsammeln von Daten, die nicht der Viewer-Strukturliste folgen (bei
diesen kann man die Übersetzungsbegriffe ja der Liste entnehmen). Es
sei mal dieser Fall konstruiert:
<mets:div ID="log809417" TYPE="ortsname" LABEL="München"
xml:lang="de"
ORDER="1"/>
und
<mets:div ID="log809417" TYPE="ortsname" LABEL="Munich"
xml:lang="en"
ORDER="1"/>
Das bringt mich dann zu der Frage, ob man nicht grundsätzlich eher
anders vorgehen sollte und in TYPE die Art des Strukturdatensets
vermerkt und in LABEL den Ansetzungsbegriff. Dann müsste an anderer
Stelle auf die Repräsentation des Ansetzungsbegriffs verwiesen werden
(z.B. Strukturdatenliste, Ortsnamenliste, Personennamenliste,
Fachthesaurus, etc.):
<mets:div ID="log809417" TYPE="structMD-dv"
LABEL="title_page" ORDER="1"/>
oder
<mets:div ID="log809417" TYPE="ortsnamen" LABEL="Nummer Getty
Thesaurus/Geodaten" ORDER="1"/>
In beiden Fällen müsste der Viewer aus vorhandenen Listen die zugehörige
Anzeigeform ermitteln und ausgeben. Auf diese Listen könnte über FLocat
zugegriffen werden.
Bei Transkriptionselementen könnte man dann - der Sache adäquater- ein
FContent Tag in der Filesection anlegen:
<mets:div ID="log809417" FILEID="FContent_xyz"
TYPE="structMD-dv"
LABEL="section" ORDER="1"/>
verweist auf
<mets:FContent ID="FContent_xyz">
<xmlData>Leichen-Text. Aus der Geheimten ...</xmlData>
</mets:FContent>
Ich weiss, es ist etwas umständlicher zu implementieren, es böte
zugleich aber deutlich mehr Flexibilität vor allem bei der Repäsentation
normierter Elemente. Es wäre vielleicht auch ein guter Weg für das
Problem von Frau Federbusch, wo es um komplexere Sinn- und
Abschnittseinheiten ging, und öffnete den Viewer für umfangreichere
Volltextelemente.
Wenn dies pläsiert, sollte auf jeden Fall noch einmal ein METSOLOGE
darauf schauen. Da im Moment die LOC Seite nicht verfügbar ist, kann
ich nicht validieren (ohne aufwändig lokal umzubauen).
Wäre es angesichts dessen nicht sinnvoll, sich noch eimal zu treffen und
diese Aspekte zu diskutieren und endgültig zu verabschieden? Mir fehlt
hier einfach noch ein Baustein.
Viele Grüße,
Ihr
Th. Stäcker
Kay Heiligenhaus schrieb:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Ponickau-Projekt der ULB Sachsen-Anhalt haben wir im Rahmen der Einspielung einer
neuen Softwareversion inzwischen auf die Nutzung des DFG-Viewers in Version 2.0
umgestellt. Das erlaubt dem Nutzer des Projektes damit auch die Navigation über die im
Viewer angezeigten Strukturdaten. Ein Beispiel:
http://dfg-viewer.de/v2/?set[mets]=http%3A%2F%2Fdigitale.bibliothek.uni-hal…
Allerdings scheint es noch ein Problem zu geben, wenn nur wenige Strukturdaten im Werk
enthalten sind. Ein Beispiel:
http://dfg-viewer.de/v2/?set[mets]=http%3A%2F%2Fdigitale.bibliothek.uni-hal…
Hier verdeckt die Navigationsleiste die Dropdown-Box für die Seitennavigation. Auch ist
die Dropdown-Box für die Seitennavigation so knapp ausgelegt, daß bei Lieferung von
Paginierungsinformationen diese nicht mehr vollständig angezeigt werden. Dadurch verliert
dieses wichtige Navigationsmittel leider seinen Zweck (getestet mit IE7 und FF3).
Bei unseren internen Diskussionen über die Nutzung des Viewers speziell im Kontext von
VD16- und VD17-Projekten ist mir dann nochmal in Erinnerung gekommen, daß wir einen m.E.
wichtigen Punkt auf unserer Abstimmungsliste nicht mehr weiterverfolgt haben bei der
Implementierung des Viewers Vers. 2.0: die Lieferung und Anzeige der VD16- rsp.
VD17-Nummern. Bei unserer eigenen Schnittstellen-Implementierung haben wir zwar dafür
gesorgt, daß (a) die VD16/VD17-Nummer mitgeliefert wird sowie (b) der OPAC-Link zum
VD16/VD17-Katalog verweist (s. etwa das erste Beispiel unter
http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/oai/?verb=GetRecord&metadataPre…)
<mods:identifier type="vda">3:640177N</mods:identifier>
und
<dv:reference>http://gso.gbv.de/DB=1.28/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8002&TRM=3:640177N</dv:reference>
Allerdings haben wir uns nicht auf ein "Typsystem" für den Identifier
verständigt (wir liefern hier - nach guter GBV-Tradition ;) - für VD17 den type
"vda"), Herr Meyer hatte aber damals, wenn ich mich recht entsinne, das
Naheliegende vorgeschlagen: type="VD16" und type="VD17". Da ich
zufällig über das Thema auch mit Frau Fabian von der BSB sprach (die das als ein echtes
Desiderat der Viewer-Implementierung berachtet!), würde ich kurz in die Runde fragen
wollen: Spricht aus Ihrer Sicht etwas dagegen, diese Erweiterung beim Update zu
berücksichtigen, sprich: wenn entsprechende Identifier mitgeliefert werden, dann werden
diese in eckigen Klammern hinter der Kurztitelaufnahme angezeigt, also für Beispiel 1 oben
etwa:
"Ferdinand <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>: Calvinischer Mutwill/ Das
ist: Kurtze Erwegung/ deß newlich in offentlichem Truck/ unter dem Titul eines
Behemischen/ mit Niderlendischem Hirn gefülten Streittkopffs/ oder Behemischen
Wunder-Hirns außgangenen Tractats (Augspurg, 1620) [VD17 14:006773Q]"
Das wäre für einen VD16/VD17-Nutzer auch aus meiner Sicht sehr hilfreich und sollte sich
auch ohne größere Aufwände umsetzen lassen. Was denken Sie?
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus