Hallo,
Ich denke wir sind uns alle einige darueber, dass das jeweilige Heft die Ebene ist auf der
wir die Daten managen. D.h. das Heft (issue) ist die kleinste Ebene auf der METS Dateien
bereitgestellt werden. Diese METS Datei enthaelt logische als auch physische Struktur und
ist der eines Bandes eines Mehrbaendigen Werkes sehr aehnlich.
Analog dazu muesste also die Zeitschrift genauso wie das Mehrbaendige Werk modelliert
werden koennen. Die entsprechende METS Datei saehe genauso aus und wuerde ein <div>
fuer jedes einzelne Heft enthalten.
Dieses Modell greift im allgemeinen bei Zeitungen jedoch zu kurz. Schliesslich muessen be
Zeitungen auch noch verschiedenste Ausgaben (Editions) beruecksichtigt werden. Ausgaben
koennen sich sowohl regional als auch zeitlich unterschiedlich sein.
Regional: Obwohl das Zeitungsheft im wesentlichen identisch ist, werden 2 oder 4 Seiten je
nach Region (Stadtteil etc.) getauscht.
Zeitlich: Das gleiche Zeitungsheft kann je nach Tageszeit leicht unterschiedlich sein.
Artikel koennen updates erfahren oder aber Fehler/Typos koennen korrigiert sein.
Ausgaben sollten auf alle Faelle in das Modell mit einbezogen werden. Ob dies in der
Serialisierung nun durch ein eigene METS Datei sein muss oder ob entsprechende relationen
(explizit oder implizit) in dem MODS Datensatz hergestellt werden muesste dann diskutiert
werden. An der BL verzichten wir auf die Erfassung der Edition als eigenstaendiges Objekt.
Ich habe die letzte Version eines METS Profils mal angehangen (bitte nicht
weiterverteilen). Dieses findet derzeit bei der Datenmigration von aelteren Digitalisaten
Verwendung (kann sein, dass sich im praktischen Betrieb leichte Anpassungen ergeben
haben).
Fuer die serialisierung koennte man sich durchaus einen aehnlichen "Trick"
vorstellen wie dies bei Zeitschriften durchaus ueblich ist: Alle Zeitschriftenhefte eines
Jahres werden ueblicherweise zu einem Band zusammengefasst. Auch wenn dieser als solches
nie eigenstaendig publiziert wurde liesse sich so das Problem ewig langer METS Dateien
umgehen. Eine feinere Untergliederung in Monate oder Wochen halte ich fuer unnoetig.
Sollte eine Navigationsstruktur entsprechend angeboten werden sollen, muesste man auf die
MODS Metadaten fuer das jeweilige Heft (issue) zurueckgreifen. Dies halte ich fuer
legitim.
Ich denke nicht, dass die Navigationsstruktur einfluss auf die Art und Weise haben sollte,
wie METS Dateien erzeugt, gemanagt oder generiert werden. Die Untergliederung in
"Volumes" ist lediglich ein Workaround, um technische (Performance-) Probleme zu
vermeiden. Volumes werden sicherlich nirgendwo katalogisiert werden.
Bitte weder METS Profil noch die Beispiel-XML Datei weiterveteilen.
Ciao
Markus
-----Original Message-----
From: dv-technik-bounces(a)dfg-viewer.de [mailto:dv-technik-bounces@dfg-viewer.de] On Behalf
Of Kay Heiligenhaus
Sent: 24 February 2010 13:51
To: dv-technik(a)dfg-viewer.de; technik(a)dfg-viewer.de
Subject: Re: [DFG-Viewer] Strukturdaten für Zeitungen?
Lieber Herr Meyer,
ich fürchte, dann habe ich Ihren Ansatz nicht richtig
verstanden. Sie
schreiben völlig richtig, dass die METS-Datei des "Anzeigers für das
Havelland" gemäß des aktuellen DFG-Viewer-Schemas aus 18.000 DIVs vom
Typ "issue" bestehen würde. So wie ich Ihren Vorschlag verstanden
habe, ändert sich daran aber doch nichts, außer dass zwischen
"periodical" und "issue" eben noch ein paar Hierarchie-Ebenen
"year", "month", "week", etc.
kämen. Es würden also sogar noch mehr DIVs werden, nämlich zusätzlich
zu den 18.000 DIVs für die Ausgaben noch 59 DIVs für die
Erscheinungsjahre,
708 für die Monate der 59 Jahre und 3068 für die Wochen.
Nein. Es wäre 59 DIVs im METS-Dokument der Zeitung. Diese verzeigern dann zu 59
METS-Dokumenten der einzelnen Jahrgänge, welche wiederum zu je 12 METS-Dokumenten für die
Monate und schließlich zu je rd. 25 METS-Dokumenten für die Tage verzeigern. Würde man das
alles in eine METS-Datei packen, würde es wahrscheinlich den Viewer zerlegen rsp. zu
Ladezeiten führen, die eine Reise nach Berlin nahelegen würden, wo man die Zeitung
schneller aus dem Regal geholt hätte, um sie endlich lesen zu können. ;)
Richtig ist natürlich, dass die Navigation für den
Besucher dadurch
übersichtlicher wird, im Gegenzug wird sie aber auch (nicht zuletzt
auch für die Datenverarbeiter) umständlicher, da er nun mindestens
viermal klicken muss, bis er ein konkretes Heft zu Gesicht bekommt.
Hm. Das verstehe ich nicht. Ganz gleich, wo ich klicken muß (im Katalog, in einem lokalen
Präsentationssystem, im Viewer): Wenn ich von der Zeitung komme, brauche ich eine
intuitive Struktur der Navigation. SPIEGEL ONLINE beglückt uns ja auch nicht mit seiner
vollen Pracht auf der Startseite, sondern läßt mich durch einzelne Ressorts navigieren
oder chronologisch im Archiv stöbern.
Noch dazu stellt sich die
Frage, ob Monate und Wochen nicht sogar auf derselben Ebene stehen
müssten (da Monate ja nicht aus ganzen Wochen bestehen) und demnach
wieder für zusätzliche Verwirrung sorgen würden.
Darüber könnte man streiten. Es ist aber m.E. nicht der Kernpunkt.
Das ist aber ein Problem, dass wir meines Erachtens
nicht mit dem DFG-
Viewer bzw. dem Datenformat adressieren sollten. Es ist in meinen
Augen Aufgabe des Katalogsystems, dem Nutzer einen möglichst
komfortablen und eingängigen Einstieg in das Werk zu bieten - der
Viewer soll dann lediglich das Ergebnis (also eine konkrete Ausgabe
oder einen Artikel) visualisieren. Dass er dabei den Kontext ebenfalls
in gewissem Rahmen darstellt, ist ein schönes Feature, aber meiner Ansicht nach nicht die
primäre Aufgabe des Viewers.
Ich betrachte das sogar eher als Notlösung, um die aktuellen
Unzulänglichkeiten der ZDB in diesem Punkt auszugleichen, aber nicht
als gewolltes Feature des Viewers.
Wie müssen m.E. von der aktuellen Katalogisierungspraxis ausgehen. Und die sieht nun mal
vor, daß es in der ZDB nur Hauptansetzungen gibt und der Erscheinungsverlauf in einem Feld
summarisch beschrieben wird. Das ist m.E. auch katalogisierungstechnisch korrekt. Wir
haben hier mit Titelaufnahmen zu tun - die "logischen Strukturen" spielen erst
eine Rolle, wenn man eine Zeitung auf den Scanner geknallt hat und anschließend dem Nutzer
die Möglichkeit geben möchte, die Ergebnisse dieses Unterfangens im Netz zu bewundern.
Der Viewer ist - wie der Name schon sagt - ein reines
Instrument zur
Visualisierung eines konkreten Digitalisats und der Navigation
innerhalb desselben. Darüber hinaus ist er "blind". Er visualisiert
also weder etwaige Beziehungen zwischen Digitalisaten, noch deren
Zugehörigkeit zu Kollektionen, Serien oder übergeordneten Einheiten.
All das sollte eigentlich ein Katalog- und Retrievalsystem wie ZVDD oder die ZDB
abbilden.
Korrekt. Aber es geht hier nicht um Sammlungskontexte, sondern um die Forderung in den
DFG-Praxisregeln, vom Katalogisat aus direkt ins Digitalisat im Viewer zu kommen. Zudem
stellt sich die Frage: Warum bilden wir dann mehrbändige Werke und Zeitschriften im Viewer
ab? Es würde dann ja ebenfalls reichen, einfach nur vom Band aus zu verlinken (der
allerdings nur für monographische Werke im Katalog steht, nicht für periodisch
erscheinende).
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus