Lieber Herr Stäcker,
  ich werde das dumpfe Gefühl nicht los, dass Sie
aneinander vorbei reden
 und hier ein Problem hochgeschaukelt wird, dass es eigentlich gar nicht
 gibt. Von Seiten der Gadamerschen hermeneutischen Anverwandlungen
 liesse sich sicher  noch  einiges beisteuern, so ganz und gar klug finde ich
 ihn nämlich für Fragen des Systems, vor allem spachlicher Systeme,
 nicht ;-)   
Naja, über Gadamer ließ sich schon immer trefflich streiten, bevor uns hier aber Herr
Enders und Herr Kothe die rote Karte zeigen, sollten wir das lieber nicht weiter in der
Liste tun.
  In unseren Casus  kann ich  eigentlich nicht erkennen,
dass wir
 mit den beiden jetzt vorgeschlagenen Strukturdatensets auch nur im
 Entferntestesten an die Weltformel gedacht haben. Die Sets sollen vor
 allem "typische" Merkmale von alten Drucken (vd16/17) oder von
 Druckwerken (zvdd) abbilden, diese sind nicht - wie Sie suggerieren,
 Herr Heiligenhaus - unendlich und sind daher nicht verbindlich zu
 vereinbaren, sondern sie gelten materialgebunden in der Tat für alle
 (!) Drucke. 
Da reden wir nun aneinander vorbei: ich sehe das für Drucke ebenfalls so, habe nur
bezweifelt, daß man mit einer Erweiterung auf "zwei Dutzend" Strukturtypen auch
alles andere (Handschriften, Kirchenbücher, Emblembücher, Noten, Akten, Nachlässe usw.
usf.) generisch beschreiben kann. Man kann m.E. noch nicht mal eine vollständige Liste
"alles anderen" aufstellen. Und muß das auch gar nicht tun, denn:
  Jetzt können zu diesen natürlich weitere hinzutreten.
Entweder
 in Form von Präzisierungen: Vedute statt Illustration oder Ergänzungen
 z.B. Motto. In diesem Sinne ist das System allgemeingültig, weil es ein
 Grundset benennt, zugleich aber auch flexibel ist, weil es weder
 hinsichtlich der Präzisierung noch der Ergänzung Einschränkungen macht.
 Wenn man dies mappt (und es ist sinnvoll ein gemeinsames Grundset für
 die nicht unendlich variablen Drucke, Handschriften und (das wäre zu
 klären) Archivalien zu haben, dann wären Präzisierungen auf  die
 abstarktere Form, Ergänzungen auf die Asylform "section" zu mappen.
 Letztere heisst ja nicht mehr als: hier ist ein Einschnitt oder hier
 ist "etwas". So versöhnt sich Allgemeines und Spezielles. 
So ist es.
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus